Welches Business- Netzwerk eignet sich besser?
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B2B – Marketing (Business to Business Marketing) ist anders aufgebaut als das typische Verbrauchermarketing (B2C Business to Customer Marketing). Dabei werden meist sehr spezifische Produkte oder Dienstleistungen von Unternehmen an Unternehmen verkauft. Die Zielgruppe ist dabei nicht der klassische Haushalt mit seinen verschiedenen „Endverbrauchern“, sondern ein professioneller geprägtes Publikum das oft aus mehreren Entscheidern (sogenannten Multi Buying Centern) besteht. Im Mittelpunkt stehen hier Produkte und Dienstleistungen für Firmen. Diese weisen oft andere Eigenschaften auf als Konsumprodukte und müssen daher sowohl anders inszeniert und verkauft werden.
Das Marketing muss sich hier folgenden Herausforderungen stellen:
- Spezifität: Es gibt keine einheitliche Marketinglösung.
- Organisationalität: Die Waren werden an Organisationen verkauft, daher muss ein spezielles Entscheidungsverhalten und der Bedarf von Organisationen berücksichtigt werden.
- Technikdominanz: Die Hersteller von Investitionsgütern müssen dem Anspruch gerecht werden, dass neue Maschinen besser und innovativer sein sollten als vorherige. Es müssen aber oft vor allem individuelle Lösungen gefunden werden.
- Kleinere Kundenanzahl: Investitionsgüter sind recht teuer und werden nur von einem kleinen Kundenkreis erworben. Hier muss verstärkt Individualmarketing betrieben werden, da sich die Kunden eine individuelle Betreuung wünschen.
- Direktvertrieb: Vertreter/Berater/Consultants müssen ihre Kunden häufig persönlich besuchen und beraten, denn oft handelt es sich um erklärungsbedürftige Nischenprodukte.
- Internationale Geschäftsbedingungen: Oft sind Unternehmen mit guten Investitionsprodukten weltweit bekannt und gefragt. Das Marketing muss sich international behaupten können und internationale Vorschriften und Gesetze beachten.
- Kooperationen berücksichtigen: Handelt es sich um Systemlösungen muss auch bedacht werden, dass im Zusammenhang mit dem Angebot weitere Anbieter stehen können die Teil des Implementierungs- oder Lieferprozesses sind. Gutes B2B Marketing darf diese nicht ignorieren.
Anzeigen im B2B Marketing
Wie bereits erwähnt, gestaltet sich das Marketing im B2B- Bereich schwieriger. Da die Zielgruppen deutlich kleiner sind als im B2C- Bereich, müssen sich die Unternehmen sehr genau überlegen, wofür sie ihr Budget einsetzen. Viele haben dafür das große Potenzial von sozialen Netzwerken entdeckt und nutzen diese auch ausgiebig, um ihre Werbeanzeigen zu platzieren. Bis vor kurzem war vor allem Facebook sehr beliebt, doch nun stehen auch Xing und LinkedIn voll im Trend. Denn hier steht die Geschäftswelt eher im Mittelpunkt und die Profile sind bei beiden Netzwerken für den beruflichen Kontext extrem gut auswertbar. Breite Targetingmöglichkeiten, hohe Reichweite und zahlreiche Werbemittel machen LinkedIn und Xing so spannend für das moderne B2B Marketing.
Leads generieren
Ganz klar- Leads generieren ist das oberste Ziel im B2B- Marketing. Mit Hilfe der passenden Lead Ads kann dies schnell sichergestellt werden. Sollten mehr Informationen notwendig sein, ist es sinnvoll dem geneigten Nutzer auf eine passende Landingpage zu locken. Über LinkedIn ist das Handling der Leads sehr bequem möglich, denn alle Anzeigen sind für die Leadgenerierung super an viele CRM Systeme anknüpfbar. Jedoch müssen die Lead- Daten der Nutzer bei Xing händisch exportiert werden.
Sonderfeatures
Marketingfeatures, die bislang weniger im Fokus standen sind nun durchaus interessant. Man kann über Xing alle möglichen Veranstaltungen bewerben. Dabei erfährt der Initiator, welche Xing-Nutzer diese Veranstaltung angesehen haben und kann diese direkt anschreiben. Spannend ist dies zum Beispiel für Webinare, um zu erfahren welche Themen für potenzielle Besucher wichtig sind. Außerdem können die Business Page auf Xing genutzt und somit die Marketing- und Vertriebsaktivität gefördert werden. Bei Dienstleistungen und Produkten die hier präsentiert werden, kann das werbetreibende Unternehmen bequem auswerten, wer sich diese angesehen hat.
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Reichweite | 13 Mio in D-A-CH- Region, 610 Mio weltweit | 15 Mio. in D-A-CH-Region |
Zielgruppe | international | Nutzer nur in der D-A-CH- Region und vor allem auf Inlandsgeschäfte aus |
Targeting | Targeting auf Jobtitel, Fähigkeiten, Interessen, Ausbildung, Berufserfahrung, Gruppenmitglieder, Firmenname, Profil-Followeranonymer Abgleich eigener Nutzerlisten mit LinkedIn Zielgruppen möglich, Lookalike Targeting | Breites Keyword- Targeting auf Jobtitel, Fähigkeiten, Umkreis-Targeting |
Werbeformate | ||
Lead Ads | X | X |
Sponsored Content/ Post | X | X |
Carousel Ads | X | – |
Text Ads | X | X |
Video Ads | X | X |
Event Ads | – | X |
Sponsored Mailing | X | X |
Kosten der Mitgliedschaft (Stand Mai 2019) |
kostenlose Basisversion, 4 Preismodelle, von 26,17 € bis zu 89,19 € pro Monat | kostenlose Basisversion, 3 Preismodelle, von 7,95€ für 12 Monate bis zu 49,95 € |
Anzahl der Suchkriterien | Basis: 9 Premium: 13 |
Basis: 1 Premium: 13 |
Maximale Anzeige von Suchtreffern | Basis: 200 Premium: 1000 |
Basis: 10 Premium: 300 |
Anschreiben von “Nichtkontakten” | Basis: nein Premium: ja |
Basis: nein Premium: ja |
Profilbesucher Ansicht | Basis: 4 Premium: unbegrenzt |
Xing: nein Premium: unbegrenzt |
Rechtsschutzversicherung | bei beiden nicht | Basis: nein Premium: ja |
Und wer macht nun das Rennen im Kampf um das bessere Business- Netzwerk?
Aus Sicht der Unternehmen
Xing ist augenscheinlich eher auf den deutschsprachigen Raum ausgelegt. Wer international tätig ist, sollte sich LinkedIn genauer anschauen.
Im Xing Netzwerk kann zwar mit den kostenpflichtigen Employer Branding- Profil Stellenanzeigen arbeiten, allerdings sollte das Recruitingteam ständig am Ball bleiben. Vor allem kleinere Unternehmen sollten dies beachten, denn man kann so zum Beispiel keine Nachrichten als Unternehmen verschicken sondern nur über die Mitarbeiter bzw. Recruiter. Laut eigenen Aussagen arbeitet Xing aber bereits daran dies zu verbessern.
Aus Sicht von Bewerbern
Bedenken Sie, dass beide Profile von Unternehmen genutzt werden um mehr über den Bewerber zu erfahren. Also vergessen Sie die Pflege dieser Portale auch nicht. Im Gegenzug können Sie als Unternehmer natürlich auch einiges über den Bewerber herausfinden. Eine Studie zum Thema “Recruiting Trends 2018” der Universitäten Bamberg und Erlangen- Nürnberg ergab, dass bisher relativ wenig Bewerber über die sozialen Medien eingestellt werden. Allerdings nutzen Personaler diese gern, um mehr über den Bewerber herauszufinden.
Insgesamt schneidet LinkeIn gerade minimal besser als Xing ab, dies kann sich für den deutschen Markt jedoch schnell ändern. Die Anmelde- Gebühren sind bei Xing geringer und es ist generell für die Nutzer günstiger. Am Ende kommt die Nutzung immer auf die Anforderungen an die man selbst mitbringt.
Sie möchten gern selbst in Xing oder LinkedIn aktiv werden und Ihre Marke dort aktiv aufbauen? Kontaktieren Sie uns um in kurzer Zeit Ihre Ziele zu erreichen.