Open Strategy
Die Kunst der Zusammenarbeit und Innovation

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Durch viele verschiedene Einflussfaktoren, wie die Digitalisierung und Globalisierung, verändert sich der Markt, in dem Unternehmen agieren mit rasantem Tempo. Unternehmensstrukturen, die noch auf traditionellen Hierarchien und starren strategischen Vorgehensweisen basieren, geraten zunehmend an ihre Grenzen. Hier setzt die Open Strategy an: Kreativität und Intelligenz von Mitarbeitern, Kunden und Experten, um eine dynamische und innovative Strategieentwicklung zu ermöglichen. 

In diesem Blogbeitrag betrachten wir die Grundprinzipien der Open Strategy und erkunden, wie Unternehmen davon profitieren und welche Methoden es für die Implementierung gibt!

Was versteht man unter Open Strategy?

Stellen Sie sich Ihr Unternehmen als Gebäude mit vielen verschlossenen Türen vor. Jeder Mitarbeiter arbeitet isoliert und hat nur Zutritt zu einem Teil des Gebäudes. Die strategische Planung und Umsetzung erfolgt hinter verschlossener Tür im kleinen Kreis der Führungskräfte, während die restlichen Mitarbeiter auf ihre Anweisungen warten. Was wäre, wenn alle Türen geöffnet werden und jeder Mitarbeiter Zugang zum gesamten Gebäude hätte? Was wäre, wenn jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hätte, Ideen einzubringen, Probleme zu lösen und Innovationen zu fördern?

Genau das ist das Konzept der Open Strategy: Kollektive Intelligenz innerhalb und außerhalb des Unternehmens nutzen, um erfolgreich disruptive Strategien und Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

 

Transparenz + Partizipation = Das Rückgrat der Open Strategy

Die Strategie galt bisher immer als etwas Vertrauliches, doch das Grundgerüst der Open Strategy bilden Transparenz und Partizipation. 

Transparenz:
Informationen, Ziele und Entscheidungsprozesse werden offengelegt, damit zuvor nicht einbezogene Mitarbeiter, Partner, Experten etc. in die strategischen Prozesse eingebunden werden. So wird eine Atmosphäre des Vertrauens und Offenheit geschaffen, in der verschiedene Perspektiven berücksichtigt und neue Ideen eingebracht werden können. 

Zusammenarbeit:
Dank der Kombination aus Gemeinschaft und Verantwortlichkeit entsteht ein Netzwerk aus Wissen und Kreativität. Hier geht es auch um Interaktion, aktiv nach Input fragen und diesen berücksichtigen. Die Zusammenarbeit ermöglicht den Zugang zu Erfahrungen, Fachkenntnissen und neuen Methoden. Außerdem verfügt das Unternehmen so auch über mehr Ressourcen, so können zuvor noch nicht berücksichtigte Möglichkeiten erschlossen werden.

Um diese Grundlage erfolgreich umzusetzen, benötigt es Technologie.
Die richtigen digitalen Tools und Plattformen vereinfachen die Kommunikation, aber auch den Zugang zu Daten und die Dokumentation von Entscheidungen. Es können beispielsweise Kollaborationsplattformen zur erleichterten Kommunikation über Abteilungen und geografische Grenzen hinweg genutzt werden. Oder auch Projektmanagement-Tools, diese sorgen für eine effektive Ressourcenverwaltung und bieten Transparenz über den Fortschritt von Projekten. So wird der strategische Prozess viel effizienter und nachvollziehbarer. Die Technologie ermöglicht es Unternehmen, ihre Flexibilität, Agilität und vor allem ihre Anpassungsfähigkeit zu steigern. 

 

Klassische Strategieplanung vs. Open Strategy

Die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Strategien entwickeln, ändert sich laufend. Traditionell wurde die strategische Planung in einer genau vorgegebenen, linear ausgerichteten Vorgehensweise durchgeführt. In den letzten Jahren hat jedoch der Ansatz der Open Strategy immer mehr an Bedeutung gewonnen. Beide Varianten der Strategieplanung haben je nach Unternehmensmodell ihre Vor- und Nachteile und existieren auch in gemischten Formen. 

Planungsprozess

– Der Planungsprozess erfolgt in der klassischen Strategieplanung hierarchisch und linear. Es gibt eine klare Befehlskette, in der die Strategie von der Führungsebene festgelegt und an die Mitarbeiter weitergegeben wird.

– Im Gegensatz dazu ist der Planungsprozess der Open Strategy kollaborativ und iterativ. Alle Beteiligten haben die Möglichkeit, ihre Ideen und Perspektiven einzubringen. Die Strategieentwicklung wird kontinuierlich überprüft und angepasst.

 

Informationsfluss

– Im klassischen Modell werden Informationen von der Führungsebene an die unteren Ebenen weitergegeben = top-down. Die Kommunikation ist einseitig und begrenzt auf diejenigen, die in den Planungsprozess involviert sind.

– Dank der Offenen Strategie können Informationen von allen Beteiligten in die Strategieentwicklung einfließen. Es wird Wert auf offene Kommunikation und den Austausch von Informationen gelegt.

 

Entscheidungsfindung

– Die klassischen Entscheidungsfindung ist zentralisiert und liegt in den Händen der Führungskräfte. Die strategischen Entscheidungen werden von oben nach unten getroffen und von den Mitarbeitern umgesetzt.

– Die Entscheidungen der Open Strategy sind dezentralisiert, das ermöglicht es den Beteiligten, selbständig Entscheidungen zu treffen. Die Verantwortung liegt bei den Teams und Individuen, wodurch eine größere Vielfalt an Entscheidungen und Ideen entstehen kann.

 

Ideenfindung

– In der alltäglicheren Variante der Strategieplanung ist der Zugang zu Ideen begrenzt und liegt oft in den Händen der Führungskräfte und Experten. Die Perspektiven von Mitarbeitern oder externen Stakeholdern werden möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt.

– Jeder, unabhängig von Position oder Fachgebiet, kann im Sinne der offenen Strategie Ideen einbringen und zur Strategieentwicklung beitragen. Dadurch entsteht eine breite Vielfalt an Perspektiven und Ideen.

 

Innovation

– Aufgrund des begrenzten Zugangs zu Ideen und Perspektiven können Innovationen in der klassischen Strategieplanung eingeschränkt sein.

– Im Gegensatz dazu wird durch die Einbeziehung einer breiten Vielfalt an Perspektiven und Ideen die Wahrscheinlichkeit, innovative Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen erhöht.

 

Flexibilität

– Die Flexibilität der klassischen bzw. „geschlossenen Strategie“ ist oft eingeschränkt, da langfristige Pläne und starre Strukturen vorgegeben sind. Änderungen erfordern oft einen umfangreichen Überarbeitungsprozess.

– Die offene Strategie kann schnell an Veränderungen angepasst werden, da sie nicht starr auf langfristige Pläne ausgerichtet ist.

 

Risikomanagement

– Das Risikomanagement ist begrenzt, da wie oben schon erwähnt strategische Entscheidungen zentralisiert getroffen werden. Risiken können bei der klassischen Strategieplanung möglicherweise erst spät erkannt werden und erfordern dann umfangreiche Anpassungen.

– Durch den offenen Informationsfluss und die Einbeziehung verschiedener Perspektiven der Open Strategy können hier Risiken besser erkannt und proaktiv angegangen werden.

Akzeptanz

– In der klassischen Strategieplanung gibt es oft Widerstand gegenüber Veränderungen und neuen Ideen. Mitarbeiter können sich ausgeschlossen fühlen und es kann eine geringere Bereitschaft geben, die Strategie umzusetzen.

– Da bei der Open Strategy alle Beteiligten die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen, steigt die Akzeptanz und die Motivation zur Umsetzung der Strategie.

Die Vorteile einer Open Strategy

unterschiedliche Perspektiven:
Eine Open Strategy ermöglicht den Zugang zu unterschiedlichen Perspektiven, da eine breite Palette von Interessengruppen eingebunden wird. Diese umfasst nicht nur interne Stakeholder wie Mitarbeitende und Führungskräfte, sondern auch externe, also Kunden, Lieferanten, Partnerorganisationen und die Öffentlichkeit. Durch die Vielfalt an Standpunkten, Erfahrungen und Kenntnissen entstehen neue Sichtweisen auf die strategischen Herausforderungen.

Innovationsfördernd:
Dank der unterschiedlichen Erfahrungen und dem breit gefächerten Know-How der Mitwirkenden können ganz neue Lösungsansätze gefunden werden.

Flexibilität, Anpassungsfähigkeit
Durch den ständigen Austausch mit den unterschiedlichen Akteuren, können Unternehmen Informationen über sich ändernde Kundenbedürfnisse, Marktveränderungen und die Aktivität der Konkurrenz sammeln. So erhalten sie einen besseren Überblick über den Markt und können schnell auf Trends reagieren und so wettbewerbsfähig bleiben.

Mitarbeitermotivation/Mitarbeiterbindung
Durch die Einbindung der Mitarbeiter erkennen diese, dass ihre Meinung und Ideen geschätzt werden und dass sie einen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten können. Wenn die Mitarbeiter aktiv in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, führt dies zu einem höheren Engagement und einer stärkeren Verbindung zum Unternehmen.

stärkere Reputation
Indem Stakeholdern und Kunden Einblick in die Entscheidungsprozesse gewährt wird, zeigt das Unternehmen seine Offenheit gegenüber Feedback. Das Vertrauen der Kunden wird gestärkt, sie fühlen sich involviert und informiert. Auch die Zusammenarbeit mit externen Partner und deren Weiterempfehlung lässt das Unternehmen nach außen sehr kooperativ und innovativ erscheinen.

größeres Netzwerk
Durch die Offenheit und Kooperationsbereitschaft der Open Strategy können Unternehmen leicht ihr Netzwerk erweitern. Die Einbindung externer Partner und der Zugriff auf zusätzliche Ressourcen ermöglichen es, größere Projekte zu verwirklichen, die alleine möglicherweise nicht zu bewältigen wären. Außerdem können durch die Entwicklung von neuen Produkten in Kooperation mit einem Partner neue Märkte erschlossen werden.

 

Herausforderungen von Open Strategy

Ja, trotz den eindeutigen Vorteilen einer Open Strategy gibt es auch einige Risiken. Diese Hürden müssen bei der Planung und Umsetzung unbedingt berücksichtigt werden, damit sie aktiv bewältigt werden können. Zunächst muss für die Umsetzung einer Open Strategy an dem Mindset der Führungskräfte und infolgedessen auch an der Unternehmenskultur gearbeitet werden. Es muss ein Umdenken erfolgen, das Zulassen von Transparenz und Offenheit ist eine große Hürde vieler Unternehmer.
Was eine Unternehmenskultur ist, wie diese agil und so erfolgreich umgesetzt wird, findet ihr in unserem letzten Blogpost.
➡️Was steckt hinter einer gesunden Unternehmenskultur?

Unternehmen können dank der Zusammenarbeit mit ausgewählten Akteuren auf vielseitiges Wissen zugreifen, könnten aber so einen Teil ihrer Kontrolle verlieren. Wie oben schon angesprochen, muss die Zusammenarbeit kontrolliert und koordiniert werden. Es müssen klare Wege etabliert werden, wie Diskussionen geführt werden und Entscheidungen getroffen werden, damit die Ziele der Besprechung auch erreicht werden. Wenn diese nicht geregelt werden, herrscht schnell Chaos.

Natürlich fördert mehr Offenheit verschiedenste Kollaborationen und die Gesellschaft gewinnt einen Einblick in strategische Entscheidungen, jedoch gefährdet diese Transparenz auch die eigenen Wettbewerbsvorteile. Das Einbeziehen vieler Akteure auch außerhalb des Unternehmens erhöht die Gefahr, dass sensible Daten in die Hände der Konkurrenz gelangen.

Jeder will immer mehr, so auch bei der Öffnung. Unternehmen, die ihren Strategieprozess öffnen, sind häufig der Forderung nach weiterer Öffnung ausgesetzt: Forderungen nach tieferen Einblicken, mehr Mitspracherecht usw. führen bei Abweisung natürlich zu Frustration. Außerdem müssen alle Beiträge der Akteure wertgeschätzt und berücksichtigt werden, aber es kann nicht immer alles umgesetzt werden. Feedback zu allen Ideen muss gegeben werden, doch die Entscheidung bleibt beim Management.

 

Methoden der Open Strategy

Um die Zusammenarbeit und den Ideenaustausch zu fördern, gibt es einige Ansätze und Methoden. Werfen wir einen Blick auf einige der effektivsten Methoden der Open Strategy, die Unternehmen dabei unterstützen, disruptive Ansätze zu entwickeln.

Strategy Jams sind inspirierende Workshops und Veranstaltungen, bei denen Teams kollaborativ an strategischen Herausforderungen arbeiten und dabei Methoden wie Design Thinking und Brainstorming einsetzen, um innovative Lösungen zu entwickeln.

Strategy Wikis stellen dynamische Online-Plattformen dar, die Mitarbeitenden, Stakeholdern und weiteren Beteiligten einen Raum bieten, um Informationen zu teilen und gemeinsam zu bearbeiten, was zu einer umfassenden Wissensbasis führt.

Durch Idea contests, also Ideenwettbewerbe und Innovation-Challenges werden Kunden, Mitarbeitende und externe Teilnehmer ermutigt, ihre kreativen Einfälle zu einem bestimmten Thema oder einer strategischen Fragestellung einzureichen. Die besten Ideen werden sorgfältig ausgewählt und weiterverfolgt. Dies schafft nicht nur einen breiten Pool an Teilnehmern und zahlreiche neue Möglichkeiten, sondern steigert auch den Bekanntheitsgrad des Unternehmens.

Durch Mentoring-Programme wird die persönliche Entwicklung gefördert.Erfahrene Mitarbeitende und externe Partner dienen als Mentoren und teilen ihr Wissen, ihre Erfahrungen und ihr Netzwerk. Diese wertvolle Unterstützung ermöglicht eine kontinuierliche Weiterentwicklung.

 

Effektive, moderne Strategieentwicklung

Durch den Einsatz von transparenter Kommunikation, intensiver Zusammenarbeit und der Berücksichtigung verschiedener Perspektiven können Unternehmen ihr volles Potenzial entfalten. Eine erfolgreiche Umsetzung erfordert eine Führungsebene mit offenem Mindset, um traditionelle Hierarchien aufzubrechen. Dank der Einbringung interner und externer Akteure fördert die Open Strategy Innovation und schafft eine offene und lernende Organisationskultur. So kann das Unternehmen sich dem ständigen Wandel am Markt schnell anpassen und so langfristig zukunftssicher und wettbewerbsfähig bleiben!

Wenn Sie bereit sind, Ihre Unternehmensstrategie zu perfektionieren und die passenden Ansätze und Methoden zu identifizieren und umzusetzen, stehen wir Ihnen gerne zur Seite! Vereinbaren Sie einen Termin zur Strategieberatung, um Ihr Unternehmen auf den Weg einer innovativen und erfolgreichen Zukunft zu bringen!

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